Umgang mit dem Thema Cannabis

Cannabis thematisieren

Kurz und knapp

  • Ihre eigene Erfahrung ist immer subjektiv und nicht repräsentativ
  • Nehmen Sie eine klare Haltung ein und begründen Sie diese
  • Lassen Sie sich im Gespräch nicht provozieren

 

Jugendliche sind neugierig – in Bezug auf eigene Erfahrungen, aber auch in Bezug auf die Erfahrungen anderer. Wenn Sie in Ihrer Einrichtung, ob Schule, Jugendzentrum oder Einrichtung der Jugendhilfe, Cannabiskonsum thematisieren, müssen Sie mit Rückfragen rechnen.

 

Sie wissen doch gar nicht, wovon Sie sprechen

Falls Sie selbst keine Erfahrungen mit Cannabis gemacht haben, könnte der Vorwurf der Jugendlichen lauten: „Dann wissen Sie ja überhaupt nicht, wovon Sie sprechen.“ Dieses Argument können Sie leicht entkräften. Denn eine eigene Erfahrung ist immer subjektiv und nicht repräsentativ, also kein Zeichen dafür, ob sich jemand gut oder schlecht mit einer Thematik auskennt. Das gilt umso mehr für den Konsum von Cannabis, denn die Droge wirkt bei jeder Person anders. Zudem muss man nicht jede Erfahrung selbst machen, um informiert zu sein.

 

"Wie kann ich - mit oder ohne Erfahrung - beim Thema Cannabis mitreden?"

Instagram Reel Vorschaubild

Zum Aktivieren dieses Inhalts klicken Sie bitte auf den Link. Damit erklären Sie sich einverstanden, dass Daten an den Betreiber Instagram übertragen werden. Weitere Informationen lesen Sie in unserer Datenschutzerklärung.

 

Und wenn Sie es doch wissen?

Wenn Sie zu den Fach- und Lehrkräften zählen, die selbst Cannabiserfahrung haben und bereit sind, darüber zu sprechen, kann Ihnen das „Prinzip der selektiven Authentizität“ helfen. Das bedeutet, dass Sie in Ihrer Rolle als Vorbild nicht alles erzählen müssen. Das, was Sie erzählen, sollte aber der Wahrheit entsprechen. Bevor Sie das Gespräch suchen, sollten Sie daher Ihren eigenen Konsum überdenken. Nehmen Sie eine klare Haltung ein und begründen Sie diese. Bedenken Sie dabei auch, dass der Konsum von Cannabis nicht nur illegal ist, sondern insbesondere für Jugendliche mit großen gesundheitlichen Risiken verbunden ist. Machen Sie sich außerdem bewusst, dass der Wirkstoffgehalt von Cannabis-Produkten in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen ist und es inzwischen neue, riskantere Konsumformen wie zum Beispiel synthetische Cannabinoide gibt. Insbesondere schon länger zurückliegende Erfahrungen mit Cannabis sind deshalb meist nicht auf die Wirkungen (und Risiken) von heutigen Produkten übertragbar. Lassen Sie sich im Gespräch nicht provozieren. Ein Streitgespräch mit gegenseitigen Belehrungen ist nicht hilfreich.

 

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Tipps: Präventionsarbeit

Cannabis: Zahlen und Daten

Cannabis: Rechtslage